Altersvorsorge für Selbstständige auf dem Prüfstand bei Stiftung Warentest
In der Januar-Ausgabe der „Finanztest“ findet sich ein Vergleich der derzeit für Selbstständige angebotenen Möglichkeiten der Altersvorsorge und dieser hält einiges an Überraschungen bereit. So schneidet die gesetzliche Rentenversicherung in manchen Fällen gar nicht schlecht ab, auch die Rürup-Rente kann mit ähnlichen Leistungen aufwarten, während die Privatrente sozusagen durchgefallen ist.
In Sachen Altersvorsorge haben Selbstständige und Freiberufler häufig die Wahl zwischen gesetzlicher Rentenversicherung und privater Vorsorge. Das macht es nicht gerade leicht, die individuell passende Vorsorgeform zu finden. Einige Selbstständige sind dazu verpflichtet, Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen, andere können sich von der Pflicht befreien lassen. Dennoch sind sie damit nicht der Verpflichtung enthoben, für das Alter vorzusorgen. Die Stiftung Warentest nahm dies zum Anlass, verschiedene Vorsorgeformen unter die Lupe zu nehmen und stellte dabei hohe Unterschiede bei den verschiedenen Rentenformen fest. Basis des Vergleichs bildeten Modellkunden mit einer Einzahlphase von 30 Jahren. Monatlich zahlten diese jeweils 600 Euro ein. Im Alter ergibt sich daraus unter Berücksichtigung der jeweiligen Rentenanpassung in der gesetzlichen Rente ein Anspruch von 1.273 Euro bis 1.710 Euro pro Monat, bei der klassischen Rürup-Rente oder einer Privatrente waren es 987 Euro bis 1.650 Euro. Das gleiche Bild zeigte sich bei einer Einzahlung von 300 Euro monatlich.
Steuerliche Aspekte bei der Auswahl der Vorsorgeform berücksichtigen
Gerade bei den Selbstständigen dürfen die steuerlichen Aspekte nicht außer Acht gelassen werden. Einerseits müssen bei einigen Rentenformen Steuern im Alter abgeführt werden, andererseits locken in der Ansparphase steuerliche Vorteile. Sie sollten bei der Auswahl der richtigen Vorsorgeform gegeneinander abgewogen werden. Die Rürup-Rente ermöglicht beispielsweise eine steuerliche Geltendmachung der Beiträge in Höhe von 76 Prozent bei einem jährlichen Einzahlbetrag von bis zu 20.000 Euro (Ehepaare bis zu 40.000 Euro). Ab 2014 sind sogar 78 Prozent anrechenbar. Die gesetzliche Rentenversicherung bietet diesen Vorteil gleichfalls. Im Test der Stiftung Warentest konnten die Modellsparer dadurch innerhalb der 30 Jahre Ansparphase eine Steuerersparnis von jeweils 63.348 Euro genießen, die Privatrente dagegen beinhaltet keinerlei Steuervorteile während des Ansparens.
Bei Rürup-Rente und gesetzlicher Rente fallen im Alter Steuern an
Im Alter fallen dafür bei Rürup-Rente und gesetzlicher Rente höhere Steuern an. Die Privatrente punktet hier, weil nur der Ertragsanteil steuerpflichtig ist. Oft werden gar keine Steuern fällig, weil der Ertragsanteil unter dem steuerlichen Grundfreibetrag liegt. Wer ab 2040 in Rente geht, ist als Rürup-Sparer und gesetzlich Rentenversicherte vollumfänglich steuerpflichtig. Ferner fallen unterschiedlich hohe Sozialabgeben an.