Die Rürup-Rente im Schatten der Riester-Rente
Mit der Riester-Rente war es dem Staat gelungen, die Menschen dazu zu beweben, auch privat für das Alter vorzusorgen. Lediglich die Gruppe der Selbstständigen und Freiberufler hatte man noch nicht erfassen können. Aus diesem Grunde wurde 2005 die Rürup-Rente eingeführt, die diesen Berufsbereich zur Investition ins Alter animieren. Aber die Rürup-Rente war und ist unbeliebt. Das liegt daran, dass sie unflexibel ist und erst ab 60 Jahren ausgezahlt wird. Zudem gibt es keine Garantien auf die Versicherungswerte. Da investieren viele Selbstständige lieber anderswo, um Geld fürs Alter anzusparen.
Die Rürup-Rente heißt übrigens nur im Volksmund nach dem „Erfinder“ Bert Rürup, einem der Wirtschaftsweisen und Professor für VWL. Der korrekte Name lautet Basisrente. Die Nachteile dieser Versicherung sind schnell gefunden. Denn es gibt weder eine Kapitalgarantie, noch kann die Versicherung als Sicherheit benutzt werden. Denn Beleihung oder Vererbung ist nicht möglich. Wenn der Versicherungsnehmer in der Ansparphase verstirbt, gehen die bislang angesparten Prämien nicht in die Erbmasse mit ein. Sie fallen einfach wie bei der gesetzlichen Rentenversicherung weg. Nur wenn sich der Verstorbene schon in der Auszahlungsphase befand, gibt es die Möglichkeit einer Hinterbliebenenrente.
Ein weiteres Problem ist, dass es keine Zulagen durch den Staat gibt. Die Rürup-Rente bringt allerdings Steuervergünstigungen. Denn die Beiträge können als Sonderausgaben bei der Steuererklärung abgezogen werden. Derzeit sind es maximal 14.000 Euro, also 70 % der maximalen Einzahlungssumme pro Person. Der Prozentsatz wird in den kommenden Jahren weiter steigen und im Jahr 2025 bei 100 Prozent liegen.
Leider müssen aber auch die Erträge bzw. die Rente in der Auszahlungsphase versteuert werden. Bis Ende 2010 betrifft das noch 60 Prozent der Basisrente. Doch auch dieser Prozentsatz steigt sukzessiv an, bis er 2040 die 100 Prozent erlangt hat.
Dass gute an der Rürup Rente ist, dass sie sich vor allem für Höherverdienende lohnt, die am besten noch kurz vorm Renteneintritt stehen. Denn die Rente wird ein Leben lang ausgezahlt und ist sogar dann sicher, wenn eine Insolvenz oder Hartz IV. droht.
Quelle: www.welt.de